Markus Duregger
Diplomierter Gesundheits- &
Krankenpfleger
Wundmanagement
Markus Duregger
Diplomierter Gesundheits- &
Krankenpfleger
Wundmanagement
Michael Feiersinger, BSc
Diplomierter Gesundheits- &
Krankenpfleger
Wundmanagement
Wunden
Akute Wunden können als äußerer oder innerer Substanzdefekt eines Gewebes mit Verlust des Gewebezusammenhangs definiert werden. Je nach Ausprägung des Defekts im Gewebe werden die Begriffe Erosion, Exkoration, Ulcus, Rhagade oder Fissur verwendet. Wunden können durch äußere Einwirkungen entstehen, ursächlich können aber auch innere Erkrankungen sein.
Für die Abheilung werden 4 Wundheilungsphasen durchlaufen. Nach einer initialen-/ vegetativen Blutgerinnungsphase kommt es in der Inflammations-/Exudations-/Reinigungsphase zu einer physiologischen Entzündung im Gewebe, anschließend wird in der Granulations-/Proliferationsphase neues Granulationsgewebe gebildet, bevor in der Regenerations-/Epithelisierungsphase eine Narbe als Ersatzgewebe ohne relevanten Funktionen entsteht.
Akute Wunden sind Verletzungen, die die angeführten Stadien in der Regel komplikationslos durchlaufen und innerhalb einer zu erwartenden Zeit (meist 3 Wochen) die anatomische und funktionelle Integrität wiederherzustellen versuchen. Als chronische Wunde werden Gewebeschäden bezeichnet, welche die Wundstadien verzögert durchlaufen und deshalb nicht innerhalb der erwartenden Zeit abheilen. Je nach Ursache der Wunde und Ausmaß der Grunderkrankung ist der Wundverschluss nach 4-6 Wochen nicht erfolgt und benötigt somit externe Hilfestellung.
Bei einer chronischen Wunde verlangsamt sich die Wundheilung bis hin zur Stagnation aufgrund begleitender Sekundärerkrankungen wie zb. Diabets mellitus, Durchblutungsstörungen (venös, arteriell oder beides), neuropathischer Erkrankungen, chronische Infekte oder fehlende Compliance des Patienten. Für den Betroffenen bedeutet eine chronische Wunde, neben den körperlichen Beschwerden durch Schmerzen, Exudation, Wundgeruch und auftragende Verbände, eine Einschränkung seiner Lebensqualität durch Kosten für Material und Versorgung, Abhängigkeit von Anderen, Schwierigkeiten bei der Kleiderauswahl und teilweisen Verlust des selbstbestimmten Alltags. Die chronische Wunde deutet als Symptom auf zugrundeliegende Erkrankungen hin, die mitzubehandeln sind, oder geht auf Faktoren zurück, die ausgeschaltet werden müssen, um eine Abheilung zu ermöglichen.
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